Sonntag, 19. August 2012

Similaun über Marzellkamm 3599m


Similaun, Höhe laut Landesvermessungsamt 3599m, oder  Alpenvereiniskarte 3606m. Der höhenbegeisterte Bergsteiger greift auf die 7m höhere Alpenvereinskartenangabe zurück und freut sich über seine gewonnenen 7m. Ein paar Meter hin, ein paar Meter her, völlig wurscht!!!
Für uns stellt er einfach ein schönes Gipfelziel dar. 

Tourenverlauf

Der Parkplatz in Vent am Sessellift ist schon gut gefüllt. Rucksack packen, Stiefel anziehen, kurze Orientierung wo´s lang geht und dann geht´s auch schon los. Der Weg zur Martin-Busch-Hütte ist einfach zu laufen, zieht sich allerdings lange hin. Um mal kurz vorzugreifen, ein Mountain Bike ist beim Abstieg sicherlich nix dummes ;-)

Weg zur Martin Busch Hütte mit Blick auf den Similaun

Mutmalspitze von der Martin Busch Hütte

Die Hütte ist unser erster Rastplatz und wir gönnen uns eine Champignoncremesuppe und ein Cola-Weizen zur Stärkung. Die Hütte bietet eine tolle Aussicht auf die Mutmalspitze und ihre Nordwand.
Gleich hinter der Hütte folgen wir einem kleinen Pfad zum Marzellkamm. Eine kleinen Brücke leitet uns über den Fluss. Die Sonne brennt unheimlich heiß und wir sind froh, als wir auf dem Marzellkamm an Höhe gewinnen und endlich ein Wind weht.


Martin Busch Hütte

Auf dem Marzellkamm mit Blick zum Similaun
Die Hintere Schwärze kommt langsam zu Vorschein und man kann wunderbar auf die Nordwand schauen. Das ist definitiv auch noch ein Tourenziel!!

Panorama


Hintere Schwärze mit der noch guten Nordwand
Kurz vor dem Gletscher suchen wir uns ein gemütliches, einigermaßen waagrechtes Plätzchen für unsere neueste Errungenschaft. Unsere erste Nacht am Berg mit Zelt steht uns bevor. Wir richten uns Häuslich ein, kochen ein Tee und machen erstmal ein schönes Mittagsschläfchen. 

Campingplatz
Lange wird nicht geschlafen, da sich der Magen knurrend meldet und wir kredenzen uns selbst schwäbische Maultaschen und ein paar Nudeln dazu. Dann suchen wir uns ein schönes Plätzchen und schauen zu wie die Sonne hinter den Gipfeln verschwindet.
Zeit in unser 5***** Hotel zu gehen und uns eine Mütze Schlaf zu holen.
In der Nacht hat´s gefroren, das kleine Bächle vor unserem Zelt ist zugefroren und die Luft ist frisch und lecker ;-)
5*****Ausblick, guten Morgen Ötztal

Unser Schlafgemach wir in den Rucksäcken verstaut und die letzten paar gerölligen Meter bis zum Gletscher liegen vor uns. Der Gletscher ist beinah völlig Aper und es ist nich sonderlich schwierig die paar Gletscherspalten zum umgehen. 
Gletscheranstieg nach dem Marzellkamm
Vor dem Gipfel lasse wir unsere Rucksäcke am Übergang zum felsigen Gipfelanstieg zurück. Steigeisen nehmen wir aber trotzdem mit, da es weiter oben doch noch recht steil und eisig wird.

Gipfelanstieg
Bei super Wetter gibt´s natürlich auch ne super Aussicht. Das Dreigestirn Ortler, Zebru und Gran Zebru liegen vor uns sowie hunderte weitere Gipfel, deren Namen ich nicht im stande bin mir zu merken. 

Gran Zebru, Zebru und König Ortler

Abstieg wie Aufstieg bis zum Rucksackdepot. Dann den Normalweg zur Similaunhütte runter. Wegen akuter Überfüllung auf der Terrasse entscheiden wir uns direkt für den weiteren Abstieg bis zur Martin-Busch-Hütte. Wir folgen aber nicht dem oberen Weg, sondern gehen unten am Fluß entlang, ist denk ich auch der deutlich schönere Weg.
An der MBH gibt´s noch ein schnelles Erfrischungs-Radler und der Endspurt ins Tal (ohne Mountain Bike) kann kommen.
Erste Tour mit Zelt gut überstanden, alles funktioniert, nix kaputt und glücklich sind wir auch noch, also alles Perfekt!

Sonntag, 12. August 2012

Fuchskarspitze Westverschneidung 3+

Sonntag war Allgäu Tag. Mein Kletterspezi sollte seine erste Alpine Kletterei bekommen und als Prämiere haben wir uns die Westverschneidung an der Fuchskarspitze ausgesucht. Das Auto in Hinterstein parken hört sich leicht an, ist es aber nicht bei schönem Wetter und am Sonntag. Beim Nachfrage hat uns ein netter alter Herr erzählt, er hätte eine Wiese auf der wir gerne parken könnten, wir sollten doch bitte lediglich 2 € in sein rotes Sparscheinchen werfen. Klasse Sache, Auto wird hingefahren und geparkt. Die Räder noch schnell vom Dach gewuchtet und dann kräftig in die Pedale getreten. Die Straße bis zum Giebelhaus ist super ausgebaut und geteert. Wir fahren allerdings weiter mit dem Bike, bis es nicht mehr geht. Radel abschließen und der Zustieg zum Prinz Luitpold Haus gilt es nun zu erklimmen. Auf dem PLH wird zur zwischenstärkung ein Radler getrunken und die bevorstehende Tour schonmal in Augenschein genommen. Kann man nämlich von der Terrasse super einsehen. Der Zustieg zur Wand erfolgt dann auf dem Jubiläumsweg, bis wir schließlich zu dem steilen Schuttfeld queren und hier mehr oder weniger einem Pfad bis zum Einstieg folgen.

Zustieg auf dem Jubiläumsweg

Zustieg mit Routenverlauf.
Der Routenverlauf ist denkbar einfach, immer der Verschneidung folgend. Die Route ist top abgesichert mit neu gesetzten Klebehaken. Wenn ich alle Haken klicken würde, dann müsst ich mir noch ein paar Exxen kaufen ;-)
Die Kletterei macht spaß und er Fels ist schön griffig und trocken.

in der ersten Seillänge

Start der zweiten Seillänge





Die letzen Meter bis zur Scharte gehen wir ohne Seil. Am Grasrücken oben legen wir unser Klettergeraffel ab und ziehen unsere Stiefel wieder an.
Kurz am Gipfelkreuz Halt gemacht und dann wieder runter. Abstieg wie Aufstieg nur viel geiler eben. Mit dem Bike macht´s eben mehr Spaß runter zu fahren wie rauf zu joggeln :-)


Die Harten Fakten:

Kletterlänge: ca 170m
Schwierigkeiten: 3+
Absicherung: Plaisir
Anmerkung: Ohne Bike extrem langer Zustieg von Hinterstein, Pendelbus gibt´s aber auch.