Samstag, 14. März 2015

Rauher Kopf 3101m & Silvrettahorn 3244m

Ein Wochenende, vier Jungs, gutes Wetter und ein super Tourengebiet, was will man mehr.  Wir parken auf dem Parkplatz an der Vermunt Bahn. Leider verpassen wir die erste Gondel und verlieren so gut eine Stunde, bis wir mit der Gondel rauf kommen. Oben angekommen steigen wir in die Busse welche uns auf die Bieler Höhe bringen. Hier wird aufgefellt und los gestöckelt. Wir steigen in dem Tal links des Stausees auf. Im Bieltal geht es langsam ansteigend rauf. 

Rauher Kopf und Silvrettahorn
Unser Tourenverlauf der zwei Tage

Rauher Kopf und Silvrettahorn
Blick in das Bieltal
Gefühlt hat es heute gute 30°C und ich wünsche mir kurze Hosen an meine Beine. Der Planet brennt und macht das Aufsteigen doch recht anstrengend und schweißtreibend. Wir sind heute nicht allein unterwegs, doch das ganze verläuft sich recht gut. 

Rauher Kopf und Silvrettahorn
Aufstieg zum Rauher Kopf
Rauher Kopf und Silvrettahorn
Kurz vor dem Skidepot
An der Scharte am Rauhekopf machen wir unser Skidepot. Der Aufstieg zum Gipfel zieht sich noch recht lang und ist gespickt mit kleinen Klettereinlagen.  Die tolle Aussicht ist garantiert. 

Rauher Kopf und Silvrettahorn

Die Abfahrt bis zur Wiesbadener Hütte besteht im Wesentlichen aus dem Hang des Rauhekopfes.  Den Rest musst halt runter zur Hütte.

Rauher Kopf und Silvrettahorn

Rauher Kopf und Silvrettahorn

Die Hütte ist rappel voll, ohne Reservierung hätte man heute wohl Pech. Doch wir haben Glück und bekommen dank Reservierung ein schönes Viererzimmer. Die Bedingungen sind unglaublich freundlich und auf Zack. Das ein oder andere Bier fließt durch unsere durstigen Kehlen und der Schnaps kommt auch nicht zu kurz.  Doch übertrieben wird nicht, morgen ist auch noch ‘n Tag. Wir überlegen noch was wir morgen angehen wollen, können uns aber nicht so recht einigen. Dafür können wir uns auf unseren „Entscheidungspunkt“ einigen. Der Wegpunkt zwischen Piz Buin und Silvrettahorn.

Rauher Kopf und Silvrettahorn
 
Wir frühstücken kurz nach 06:00Uhr um bei Zeit raus zu kommen. Heute Morgen ist es noch recht frisch und der Wind weht ordentlich. Der Buin ist in den Wolken und zieht ordentliche Fetzen hinter sich her, schaut ungemütlich dort oben aus. Zunächst gehen wir über die grüne Kuppe um dann auf den Gletscher zu kommen. 

Rauher Kopf und Silvrettahorn
Die grüne Kuppe
Rauher Kopf und Silvrettahorn
Seracs am Gletscher
Am äußersten rechten Rand steigen wir  auf um den Spalten aus dem Weg zu gehen. Der Wind hat jetzt ordentlich angezogen und pfeift uns recht frisch um die Ohren. Doch mit ist der frische Wind lieber wie die Hitze am Vortag. 

Rauher Kopf und Silvrettahorn

Rauher Kopf und Silvrettahorn

Rauher Kopf und Silvrettahorn

Am Entscheidungspunkt angekommen, beschließen wir den Piz Buin links liegen zu lassen und es mit dem Silvrettahorn zu versuchen. Wie sich später herausstellt eine super Idee. Die anderen Seilschaften gehen weiter Richtung Buin Lücke und verschwinden nach und nach in dem Wolkendunst.

Rauher Kopf und Silvrettahorn

Rauher Kopf und Silvrettahorn
Rechts das Silvrettahorn
Der Buin kann sich den ganzen Tag nicht von seinem weißen Wolkenkleid lösen. Doch uns Glücklichen beschert was Silvrettahorn eine bomben Sicht. Das Skidepot wird angelegt und wir gehen die letzten ca. 100hm an. 

Rauher Kopf und Silvrettahorn
Blick auf unsere Abfahrt zur Scharte Rote Furca
Rauher Kopf und Silvrettahorn
Steiler Anstieg Richtung Gipfel
Rauher Kopf und Silvrettahorn
Am Gipfelgrat, kurz vor dem Ziel
Ein wunderschöner Grat folgt nun, was richtig Laune macht. Toll ausgesetzt und formschön zieht er rauf zum Gipfel. Oben sind wir ganz allein und können unsere kommende Abfahrt in Augenschein nehmen.  Doch erst geht´s zurück zum Skidepot. Wo´s rauf geht, geht´s auch wieder runter. Rauf war es  allerdings deutlich angenehmer, vielleicht auch, weil wir keine Steigeisen dabei hatten ;-)

Rauher Kopf und Silvrettahorn
Gipfel des Silvrettahorns

Rauher Kopf und Silvrettahorn
Am Gipfelgrat, recht ausgesetzt

Rauher Kopf und Silvrettahorn

Rauher Kopf und Silvrettahorn

Eine kurze Stärkung am Skidepot und es kann weiter gehen. Nun sind wir auch nicht mehr allein. Wahrscheinlich sind einige Seilschaften von der Buin Lücke abgefahren und versuchen sich jetzt ebenfalls am Silvrettahorn. Vom Skidepot fahren wir runter auf den Silvrettagletscher und befinden uns jetzt  auf der Schweizer Seite.
 
Rauher Kopf und Silvrettahorn
Abfahrt über den Silvrettagletscher

Rauher Kopf und Silvrettahorn
Aufsteig zur Roten Furca
Von hier hat man noch eine tolle Abfahrt bis zur Roten Furca. Ein ca. 100hm Gegenanstieg um auf die andere Seite zu gelangen. Wieder in Österreich fahren wir dann anfangs noch über schöne Hänge in das Klostertal ein.

Rauher Kopf und Silvrettahorn

Rauher Kopf und Silvrettahorn

Rauher Kopf und Silvrettahorn


Nach einem kleinen Snack geht es recht konstant flach weiter bis zum Stausee. Wir haben uns stets weit rechts oben gehalten und konnten so alles bis zum Stausee abfahren, also war keine Stöckelarbeit nötig.

Rauher Kopf und Silvrettahorn
 
Noch über den See und das kühle Bier empfängt uns schon. Was für ein gelungenes Wochenende.

Sonntag, 8. März 2015

Ettaler Mühlenfall WI4-5

Die Eisklettersaison neigt sich dem Ende zu, zumindest in den etwas flacheren Gefilden. Damit wir noch was von dem schönen kaltem Nass haben, schleifen wir die Steigeisen und unsere Geräte und stürzen uns ins Eis. Zumindest war so der Plan. Am Fall angekommen, hat und der Schein nicht getrügt. Schon vom Parkplatz aus konnten wir den Fall teilweise einsehen, und uns hat´s nicht richtig gut gefallen. Aber gut, schnell in das wenige Eis einsteigen, bevor es sich völlig auflöst und verschwindet.
In der ersten Seillänge
Die ersten zwei Seillängen sind technisch nicht sehr schwierig, dafür aber sehr heikel zu klettern. Das wenige Eis hat schon eine schlechte bis garkeine Haftung am Fels und besonders feste ist es zudem auch nicht. An Eisschrauben setzen muss man hier nicht denken. Wir gehen die ersten zwei Seillängen am Stück und mit den 60m geht sich das auch gut aus.

Unsere erste; im Topo die zweite Länge

Die dritte (unsere  zweite) Seillänge lässt sich schon etwas einfacher klettern. Ist zwar etwas steiler und macht mehr Spaß, dafür ist das Eis auch kompakter und fester. Hier lässt sich sogar die ein oder andere Eisschraube versenken.  Stände sind hier immer am Fels angebracht und eigentlich auch leicht zu finden.

Unsere zweite SL

Zweite SL



Nun sollten eigentlich die zwei anspruchsvollsten Seillängen folgen. Doch als wir die nächste Seillänge in Augenschein nehmen wird schnell klar, das hier heute Endegelände ist. Die Säule scheint gut dazustehen, doch bei näherer Betrachtung sehen wir, dass das Teil innen schon hohl ist. Es besteht keine Haftung mehr zum Fels und ist zudem recht bröselig und röhrig. Keine guten Merkmal um dort heil rauf zu kommen. Daher seilen wir uns ab und gönnen uns am Ettaler Kloster ein schönes Weißwurstfrühstück.

Die hohle Säule in der vierten SL

Eigentlich die vierte Länge

Hier ist für uns Endegelände




Sonntag, 1. März 2015

Zapfenstreich WI 3-4

Lange hat´s gedauert bis wir zu diesem Eisfall gekommen sind. Immer kam was dazwischen, doch dieses Wochenende sollte es soweit sein. Die Temperaturen sind recht kühl vorhergesagt, zudem liegen die Eisfälle gut im Schatten. Wir parken auf dem Gaisalp Parkplatz in Reichenbach und beginnen unseren Aufstieg im leichten Schneefall. Heute sind wir nicht die einzigen an den Gaisalpfällen, doch wenn ich ehrlich bin, hätte ich mit mehr Troubel gerechnet. Aber uns soll´s recht sein. 
 
Zapfenstreich Gaisalpfälle
Die Fälle von der Gaisalpe aus gesehen
Zapfenstreich Gaisalpfälle
Unser Routenverlauf im Zapfenstreich
Wir machen uns fertig und entschließen uns schließlich für die rechte Variante, den Zapfenstreich. In der linken Variante sind schon zwei Seilschaften unterwegs und wir wollen nicht dem Eisschlag der Vorgänger ausgesetzt sein. Den Zustieg zu den Fällen sind wir nicht über die unten liegenden Fälle angegangen, da uns hier viel zu viel Schnee drin liegt, auf die Wühlerei haben wir keine Lust.
Als wir am Einstieg stehen und ich meine Eisgerät in dem harte Nass versenke, wandelt sich der Schnee in leichten Nieselregen. Nichts desto trotz gehen wir die sache an.
Die erste Seillänge geht sich gut an. Die Eisgeräte greifen gut und es fühlt sich toll an wieder zu klettern. Stand machen wir auf einem Absatz nach ca. 30 an zwei Bohrhaken.

Zapfenstreich Gaisalpfälle
Ende der ersten Seillänge
Die zweite Seillänge ist etwas einfacher zu klettern, aber das Eis ist teilweise recht morsch. Nach ca. weiteren 30m befindet sich der zweite Stand ebenfalls an einem Absatz. Was erschwerend hinzukommt ist, dass über dem obereb Stand das Wasser vom Eisfallvorhang tropft.


Zapfenstreich Gaisalpfälle
In der zweiten Länge vom Stand aus gesehen
Zapfenstreich Gaisalpfälle
In der zweiten Länge
Die Verständigung zwischen den zwei Ständen gestaltet sich daher sehr schwierig, da der Wind und das Wasser von oben eine starke Geräuschkullise erzeugen.
Die dritte und letzte Seillänge führt sehr steil nach oben. Wir gehen die Länge ziemlich weit rechts an, da auf der linken Seite das Eis sehr dünn und morsch ist. Das beschert uns oben noch eine weite Querung nach links zum Stand. Die letzte Seillänge hat ca. 40m mit der Querung.

Zapfenstreich Gaisalpfälle
in der dritten Seillänge
Zapfenstreich Gaisalpfälle
in der dritten Seillänge
Zapfenstreich Gaisalpfälle
In der dritten Seillänge
Zapfenstreich Gaisalpfälle
Zapfenstreich Gaisalpfälle
Die Angaben der Seillängen im Eiskletterführer Bregenz bis Garmisch finde ich zu lange angegeben. Wir konnten von dem zweiten Stand, mit zwei 60m Halbseilen, komplett bis unten abseilen, hat aber auch bis auf den Meter genau gereicht! Denke das kann aber auch immer unteschiedlich sein.

Zapfenstreich Gaisalpfälle
Abseile vom obersten Stand
Zapfenstreich Gaisalpfälle
Querung von oberen zum zweiten Stand
Zapfenstreich Gaisalpfälle
Abseile vom zweiten Stand zum Einstieg (voll 60m)

Zapfenstreich Gaisalpfälle
Das "Beste" kommt zum Schluss ;-)