Der Piz Palü war so eigentlich garnicht geplant, aber aus wettertechnischen Gründen haben wir uns dann doch für diese Tour entschieden. Bei regen sind wir am Tag zuvor von der Boval Hütte abgestiegen und mit der Bahn zurück zur Diavolezza gefahren. Eigentlich wollten wir schon fast heimfahren, doch das Wetter wurde konstant besser und ein neuer Plan ergab sich. Wir fahren also nicht heim, sondern erleichtern unsere Rucksäcke am Auto und packen nur das nötigste ein. Eine Talfahrt für die Gondel haben wir ja noch, aber rauf muss man auch erstmal kommen. Da es noch recht früh am Tag ist, erledigen wir den Aufstieg nicht per Gondel, sondern per Fuß. So geht der Tag auch rum und man hat sich schon sportlich betätigt!
Die Diavolezze gewährt uns also diesmal Unterkunft, nicht ganz günstig der Spaß, dafür gibt´s ne warme Dusche und super 4-Gänge Essen mit anschließendem "Marschtee" zum Auffüllen der Trinkflaschen. Ach auf der Diavolezza und trotz guter Wetteransage sind nicht sehr viele Leute oben, lediglich ein Pärchen wollen morgen auch auf den Palü. Gut, schon nicht überloffen. Unter der Woche und mitte September scheint wirklich eine gute Zeit zum Bergsteigen zu sein! Wir lassen es uns schmecken und gehen früh zu Bett. Der Wecker klingelt um kurz nach 5:00Uhr, phuuu, recht früh, erstmal frühstücken und Kaffee trinken. Draußen ist es recht frisch ca. -5/7°C, sagt meine Uhr am Rucksack und dazu kommt noch der Wind. Wir umlaufen also den Piz Trovat und steigen im Geröll auf den Gletscher ab.
Hier ziehen wir unsere Steigeisen an und richten das Seil. Da kommt die Frau, von dem Pärchen auf der Diavolezza, auf uns zu. Sie erklärt uns, dass sie ihre Steigeisen vergessen hätte und sie deshalb nicht auf den Palü könne, doch ihr Begleiter tät scho gern rauf gehen. Ob es denn möglich wäre ihn mit rauf zu nehmen? Klar, können wir gerne machen, kein Problem. Also einer mehr heute, auch nicht schlimm. So seilen wir uns an und machen uns auf den Weg. An der Westseite des Piz Cambrena steigen wir den Gletscher rauf. Bis zum unteren Eisbruch ist noch eine Spur vorhanden und der Weg ist gut erkennbar durch die zerklüftete Eislandschaft. Doch danach fehlt die Spur und es kommen ca. 40cm Neuschnee dazu. Den Weg kenn ich noch von unserer Tour am Ostpfeiler. Die Spurarbeit ist anstrengend und lässt mich trotz der Kälte schwitzen. Ich bin froh, als sich unser Begleiter irgendwann angeboten hat, auch mal zu spuren. Als dritter im Seil kann ich wieder Kräfte sammeln und spuren dann weiter bis zur Schulter.
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Spurarbeit im Neuschnee |
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Aufsteigsweg |
Die Schulter sieht von unten recht steil aus und das merkt man auch beim Aufstieg. Doch langsam gewinnen wir an Höhe und kommen dem Gipfel näher.
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Von der Schulter auf den Gipfelaufschwung |
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Manchmal ist es neben dem Grat einfacher zu gehen |
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Rückblick zur Schuler |
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Den
Ostgipfel kenn ich ja schon, deshalb geh ich mit unserem Begleiter weiter. Mein Dad bleibt hier kurz zurück und genießt die Sonne und die Aussicht. Der Übergang zum Hauptgipfel ist nicht weit doch recht anspruchsvoll. Wahrlich eine Gratwanderung. Sehr ausgesetzt geht es rüber, mal auf dem Grat mal daneben, stürzen verboten!!
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Gipfelglück am Ostgipfel |
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Übergang zum Hauptgipfel |
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Hauptgipfel |
Schon toll, macht man ein Berg und steht zweimal auf einem Gipfel, so macht Gipfelsammeln spaß. Jetzt fehlt nur noch die Überschreitung, welche wir allerdings auslassen, zwecks des vielen Neuschnees. Ist aber auch nicht schlimm. Gleicher Wer runter wir rauf.
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Mitten durch den Gletscherbruch |
Auf der Diavolezza genießen wir dann noch unser Panache und lassen den Berg auf uns wirken. Schöne Tage in der Bernina gehen zu ende und wir fahren mit der Gondel runter und fahren heim.
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Was für ein Ausblick von der Diavolezza |
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Panorama der Bernina |
Schön war´s und ich komm bestimmt wieder! Da gibt´s noch einiges zum klettern und gehen!
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