Neuer Tag,
neuer Fall, aber schlechtes Wetter. Aber etwas Schneefall stört beim Eisklettern
ja nicht besonderlich und deshalb lassen wir uns nicht davon abschrecken. Zudem
sind wir alleine am Fall, was wir zum einen auf das schlechte Wetter zurück
führen und zum anderen auf die Party in Pontresina.
Pontresina
hat den swiss iceclimbing cup abgehalten. Disziplinen waren Speed und Difficulty.
Offen für jeden, hatten wir ganz kurz mit dem Gedanken gespielt uns auch
anzumelden, waren dann aber glücklich, dass wir es nicht gewagt hatten, denn wir
sind werder besonders „speedy“, noch sind wir sehr „difficulty“
unterwegs. Knappe 20 Sekunden für eine gut 30m hohe Eiswand sind dann doch
recht sportlich und für uns wohl eher nicht erreichbar. Doch für´s Auge
war es schön, Profis bei der Arbeit zu zusehen. Gut aufgebauter Contest an
einer schönen Lokation.
Doch weiter
zu unserem eigenen Projekt,
dem Couloir Fall. Der Fall liegt etwas weiter
hinten wie der Pontresina Fall, ist aber ebenfalls sehr gut von der Straße
einsehbar. Wir Parken etwas weiter vorne auf dem öffentlichen Parkplatz und
gehen ein Stück der Straße entlang Richtung Einstieg. Diesmal ist der Zustieg
etwas mühsamer. Recht steil und mit viel Schnee wir es einem dann trotzt den
tiefen Temperaturen recht schnell warm. Doch irgendwann schaffen wir es auch zum Einstieg und begutachten das gute Stück von nahem.
Der Eisfall
schwingt sich in 4 großen Stufen nach oben, zwischen drin etwas einfacheres
„Gehgelände“
Der Couloir Fall in der Übersicht, gut erkennbar die vier Steilstufen |
Seillänge 1: 35m
Die erste Seillänge trennt gleich die Spreu vom Weizen, sieht von unten einfacher aus wie es ist. Der Fall beginnt senkrecht und legt sich dann nach ca. 6m leicht zurück. Also gleich ein sportlicher Anfang. Doch das Eis lässt sich heute großartig klettern, nicht so kalt wie gestern. Da ist auch das Eis freundlicher zu uns und platzt uns nicht um die Ohren. Die erste Seillänge endet nach ca. 35m kletterei.
in der ersten Seillänge |
erste Seillänge |
Seillänge 2: 45m
Nach dem Steilen ersten Stück folgt nun recht gediegenes Gelände, leicht ansteigend zum zweiten Aufschwung hinauf. Stand ist hier allerdings nicht am Fels, sondern rechter Hand an einem Baum kurz vor dem nächsten Steilen Stück.
zweite Seillänge |
Seillänge 3: 40m
Zweiter steiler Aufschwung, den man etwas einfacher überwinden kann wenn man ihn etwas „Mixed“ klettert, indem die links liegende Wand mitgenommen wird! Oben raus noch kurz etwas flacher bis linker Hand ein Stand im Fels kommt. Für mich die schönste Passage des ganzen Falls. Sehr schön zu klettern und es macht auch Spaß mal etwas Fels mitzunehmen.
in der dritten Seillänge |
dritte Seillänge |
kurz vor dem Stand |
Seillänge 4: 25m
Kurzer Aufschwung mit anschließend flachem Teil. Stand rechter Hand an einem Baum.
kurzer Aufschwung in der vierten Seillänge |
Seillänge 5: 55m
Letzter großer Aufschwung, welcher sich ebenfalls recht steil auftut. 55m bis oben ein Stand linker Hand kommt.
fünfte Seillänge |
in der fünften Seillänge |
Man könnten nun noch eine Seillänge dranhängen, das Bachbett hinauf. Doch lohnt es sich nicht wirklich, sehr einfaches Gehgelände, welches wir dann auslassen. Diesmal nehmen wir aber nicht den Fußweg nach unten sondern gönnen uns eine schöne Abseilpartie. Nachdem das Wetter während dem klettern ja recht bescheiden war, zeigt sich wenigstens die Sonne beim Abseilen.
Die harten Fakten:
Kletterlänge: ca 240m
Schwierigkeiten: Laut diversen Internetangaben ca. WI3+, persönlich eher WI4 oder sogar WI4+
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