Eigentlich wollten wir am Mont Blanc du Tacul das Chere
Colouir klettern, doch die Bedingungen schienen uns nicht ideal, da es die
letzten paar Tage doch recht warm war und es in der Nacht auch nicht richtig
angezogen hat. Es sind zwar einige Seilschaften eingestiegen, aber ich spring
ja auch nicht von einer Brücke nur weil ein anderer es macht.
Daher haben wir uns kurzfristig entschieden den Cosmique
Grat zu machen. Der liegt direkt hinter unserem Zelt und ist recht schnell zu
erreichen. Noch dazu müssen wir nicht so früh aufstehen, obwohl das eventuell
garnicht so doof gewesen wäre, wie sich später herausstellen sollte.
Wir überlegen noch kurz, was wir für den Grat so an Material
benötigen würden, nehmen dann ein Eisbeil, Steigeisen, ein paar Bandschlingen
und Friends mit und machen uns auf den Weg.
Der Cosmique Grat |
Zunächst geht es recht steil
hinauf, nicht schwierig aber schweißtreibend.
Oben angekommen, kurz über einen
schmalen Grat, der schon mal dein Gleichgewichtssinn antestet.
Dann geht´s
hinauf zum ersten Gendarm wo sich schon ein kleiner Stau abzeichnet. Wieso hier
ein Stau entsteht, weil es die erste Abseilstelle ist! Wir warten oben und
schauen den Leuten zu wie sie mit ihren Seilen hantieren und Kommandos
verteilen. Ein Bergführer mit seinem Gast drängelt sich noch frech zwischen
durch und quetscht sich vorbei.
Wir lassen es gemütlich angehen und lassen etwas Abstand
wachsen. Dann seilen wir uns ab und machen uns auf den Weg.
Erste Abseilstelle |
Zweite Abseilstelle durch den schmalen Spalt hindurch |
Zweite Abseilstelle von unten gesehen |
Generell haben wir dann fast alles gesichert gegangen.
Meistens sind Stände eingerichtet, können aber auch einfach mit ein paar Friends,
Keilen oder Bandschlaufen eingerichtet werden.
Der Weg sollte klar sein, ist ja ein Grat, doch hier und da
gibt es verschiedene Möglichkeiten voran zu kommen. Die Kletterpassagen
erweisen sich als gut kletterbar, auch wenn das klettern mit Steigeisen nochmal
anders ist wie am Vortag mit Kletterschuhen.
An einigen plattigen Kletterstellen sind dezent zwei kleine nebeneinander
liegende Löcher in den Fels geschlagen, in welche wie per Zufall die Frontzacken
der Steigeisen passen.
Ende des Grats ist direkt an der Station Aiguille du
Midi, über eine kleine Leiter lässt sich die Terrasse erreichen und man kann sich
sicher sein, das man Zuschauer hat.
Abreise
Das Wetter schlägt um, es stürmt und schneit in der Nacht,
die Temperatur liegt bei ca. 0°C. Wir entscheiden uns dann am nächsten Tag für
die Heimreise. Klettern am Fels ist jetzt nur schwer möglich mit fast 40cm
Neuschnee und richtig kalt ist es auch nicht um an der Triangle mixed zu
klettern. Schade, aber wir waren bestimmt nicht das letzte Mal hier.
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